Warum ich SEO-Texterin UND SEO-Texter geworden bin.
Darum: Der Suchbegriff „SEO-Texter“ wird in Deutschland jeden Monat rund 1000 Mal per Google & Co. gesucht – der Begriff „SEO-Texterin“ nur rund 80 Mal.
Im Fachjargon: Das monatliche Suchvolumen für „SEO-Texter“ ist wesentlich höher als das Suchvolumen für „SEO-Texterin“.
Waaaas?
Heißt das, ein SEO-Texter hat im Vergleich zu Mitbewerberinnen eine über 10-mal bessere Chance, online für seine Dienstleistung gesucht, gefunden und gebucht zu werden?
Nicht ganz, denn je beliebter ein Suchbegriff, desto höher ist auch die Konkurrenz rund um diesen Begriff.
Je stärker der Wettbewerb, desto schwieriger wird es, mit einer Webseite oder einem Blogartikel in den Suchergebnissen auf die oberen Plätze zu klettern und Klicks abzustauben.
Nach „SEO-Texterin“ suchen zwar weniger Personen, aber gleichzeitig ist es leichter, für den Begriff zu ranken, weil es weniger Anbieter und damit weniger Konkurrenz gibt.
Im Fachjargon: Die Keyword Difficulty für "SEO-Texterin" ist niedriger.
Außerdem möchte jemand, der gezielt eine SEO-Texterin sucht, höchstwahrscheinlich lieber mit einer Frau arbeiten. Gut für mich in diesem Fall.
Eine Lösung: Suchvolumina addieren.
Ich nutze auf meiner Website sowohl die weibliche als auch die männliche Form für meinen Beruf.
Auf diese Weise addieren sich die Suchvolumina, man findet mich bestenfalls für beide Begriffe.
Somit genieße ich als SEO-Texterin sogar einen Vorteil gegenüber SEO-Textern, die die feminine Variante nicht verwenden können, weil sie als Männer damit nicht gemeint sind.
Gendern und SEO: Das sollte man als SEO-Texter beachten.
User suchen online hauptsächlich nach männlichen Berufsbezeichnungen, obwohl es für sie keine Rolle spielt, ob die Person, deren Expertise sie in Anspruch nehmen wollen, ein Mann oder eine Frau oder eine nicht-binäre Person ist.
Bisher versteht Google das in den meisten Fällen (noch) nicht und spielt für eine männliche Suchanfrage bevorzugt männliche Anbieter aus.
Ein Grund dafür ist sicher, dass es die Unterscheidung zwischen femininen und maskulinen Berufsbezeichnungen beispielsweise in der englischen Sprache nicht gibt.
Vor dieser Sichtbarkeits-Hürde stehen nicht nur SEO-Texterinnen, sondern auch Ärztinnen, Webdesignerinnen, Dachdeckerinnen, Rechtsanwältinnen, Programmiererinnen, Finanzberaterinnen und Kfz-Mechatronikerinnen.
Das Thema betrifft im deutschen Sprachraum fast alle Berufsgruppen – ausgenommen vielleicht Kosmetikerinnen, Hebammen oder Tagesmütter.
Bei gendergerechten Schreibweisen, die nicht-binäre Identitäten mit einbeziehen, wird es sogar noch schwieriger: Denn egal ob Sternchen, Unterstrich oder Doppelpunkt – kaum jemand gibt das so in die Suchmaske ein.
Wie geht ein sensibler SEO-Texter mit dieser Herausforderung um?
Immer individuell! Wer für eine weibliche oder nicht-binäre Person (bzw. Zielgruppe) Website-Texte oder Blogartikel schreibt, sollte das Thema vorab ansprechen und erklären.
In einem ersten Schritt gilt es, die Suchvolumina, die Suchintention und die Keyword Difficulty für mögliche männliche, weibliche und nicht-binäre Keywords zu prüfen und zu diskutieren.
Noch wichtiger ist es aber, in einem zweiten Schritt zu verstehen, wie die Zielgruppe denkt, an die der geplante Text sich richtet.
Wie wichtig ist diesen Menschen eine gendergerechte Sprache? Wie erleben sie männliche, feminine oder inklusive Formulierungen?
Fakt ist:
Wenn sich die Zielgruppe vom generischen Maskulin ausgeschlossen fühlt, ist das größte Suchvolumen schnurz.
Denn Suchende, die auf eine Website kommen und spüren, dass sie nicht wirklich gemeint sind, springen sofort wieder ab – der Worst Case, nicht nur für SEO.
Ziel ist also, einen Weg zu finden, mit dem
- eine echte und ehrliche Verbindung zu den Menschen hergestellt wird, die der Text ansprechen soll
- im besten Fall kein Sichtbarkeits-Nachteil gegenüber Mitbewerbern entsteht, die maskuline Formulierungen verwenden.
Und genau das ist eine meiner Aufgaben als SEO-Texterin.
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